Transfer Review: Chris Bedia zu Servette – Designierter Kyei-Ersatz

Aktualisiert: 14. Feb. 2022

Die Schweizer Vereine haben im Winter auf dem Transfermarkt zugeschlagen. In unserer neuen Rubrik Transfer Review blicken wir jeweils auf einen Super-League-Neuzugang. Heute widmen wir uns Chris Bedia (25), der bei Servette Stürmer Grejohn Kyei ersetzen soll.

Gestatten: Chris Bedia – 1,90m gross, 85kg schwer, Mittelstürmer. Der 25-jährige Ivorer ist bis 2024 Servettes neue Nummer 29. Bedia wurde in der Elfenbeinküste geboren und kam im Alter von 9 Jahren mit seiner Familie nach Frankreich, sein fussballerischer Weg begann in der Nachwuchsabteilung des FC Tours. Mit 18 debütierte Bedia für Tours in der Ligue 2, konnte sich aber nie wirklich durchsetzen und wechselte so 2016 zum belgischen Mittelfeldklub RSC Charleroi. Auch in Belgien gelang ihm der Durchbruch jedoch nie wirklich, aufgrund von mehreren Ausleihen kam Bedia für den RSC in fünfeinhalb Jahren auf gerademal 85 Einsätze und 9 Tore.

Ein Lichtblick: Die beste Saison seiner Karriere spielte Bedia 2020/21 auf Leihbasis beim französischen Zweitligisten FC Sochaux-Montbéliard. Dort erzielte er in der vergangenen Spielzeit 12 Pflichtspieltore, unter anderem gelang ihm ein Doppelpack gegen Olympique Lyon im Coupe de France. Nach diesem starken Leihjahr erhielt Bedia in der Hinrunde der laufenden Saison erneut eine Chance, sich bei Stammklub Charleroi durchzusetzen. Doch nur 280 Ligaminuten und ein Tor waren zu wenig, um den Verein von sich zu überzeugen. So erfolgte in diesem Winter die endgültige Trennung – Servette-Sportchef Philippe Senderos lotste den Stürmer nach Genf.

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Servette zählt auf den designierten Kyei-Nachfolger

Beim Tabellenfünften der Super League soll Bedia nun Grejohn Kyei ersetzen. Kyei war mit 25 Pflichtspieltoren Servettes bester Torschütze seit dem Aufstieg im Sommer 2019 – nun versucht er sein Glück in der Ligue 1 bei Clermont Foot. Die Stürmerposition war in Genf schon mit Kyei sehr spärlich besetzt, hinter dem Franzosen stehen mit Ronny Rodelin, Alex Schalk und Dimitri Oberlin zwar drei nominelle Angreifer im Kader, zusammen bringen sie es aber erst auf zwei mickrige Saisontore. Auch Kyei hatte bei den Genfern nicht immer überzeugt, gerade seine Chancenverwertung war oft mangelhaft, doch die nackte Torausbeute spricht am Ende für ihn. So oder so war daher klar, dass Senderos auf dem Stürmermarkt nach Alternativen Ausschau halten musste – und nun mit Bedia eine solche verpflichten konnte. Der Ivorer stösst bei Servette zur sechstbesten Offensive der Liga, mit Miroslav Stevanovic und Kastriot Imeri kann er auf zwei hervorragende Flügel neben sich zählen.

Anders als Servette spielt Charleroi keinen ballbesitzorientierten Fussball. Daher wird Bedia in Genf wohl etwas Eingewöhnungszeit brauchen. Dieser Ansicht ist auch Coach Alain Geiger, der ihn in den ersten beiden Rückrundenpartien noch nicht zum Einsatz kommen liess. Erst bei der 1:5-Pleite gegen den FC St.Gallen liess er seinen neuen Angreifer für die Schlussminuten von der Leine. Vom Profil her bringt Bedia alles mit, um in der Schweiz durchzustarten: Er ist sehr athletisch, hat eine starke physische Präsenz und bewegt sich gut im Strafraum. Dazu kommt, dass der 25-Jährige, wie man so schön sagt, nun das beste Fussballeralter betritt.

Das Potential zu einem guten Super-League-Stürmer hat Bedia also definitiv. Servette zählt darauf, dass er dieses nun so schnell wie möglich abruft – denn trotz anhaltender Kritik hinterlässt Kyei im Sturmzentrum eine grosse Lücke. Zuzutrauen ist es Bedia, dass er diese füllen kann: In Genf findet der Ivorer ein stabiles Umfeld vor, in dem er auch an persönlichen Zielen wie etwa einem ersten Europacupspiel oder einem Nationalmannschafts-Aufgebot arbeiten kann. Die Zeiten, in denen er zwischen Klubs umhergeschoben wurde, sind vorbei. Servette offeriert ihm eine langfristige Perspektive und hat einen klaren Plan für ihn. Und sowieso, er wäre nicht der erste, der unter Alain Geiger explodiert ist…

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