- Emanuel Staub
Swiss Transfer News #7
Aktualisiert: 25. Juli 2021
Inmitten des EURO-Trubels blicken wir auf die letzten Geschehnisse auf dem Schweizer Transfermarkt.
Neue Gesichter in der Super League
In den letzten Tagen haben Lugano, GC, der FC Zürich und YB allesamt ihren neuen Trainer präsentiert. Kurz vor dem Trainingsstart sind somit keine offenen Trainerstellen mehr in der Super League zu verzeichnen. Der FC Lugano entschied sich unter den neuen Besitzern für den erfahrenen brasilianischen Trainer Abel Braga, der zuletzt vor 20 Jahren in Europa tätig war. GC schnappte sich Giorgio Contini, der – gemessen an den Resultaten – unverständlicherweise keinen neuen Vertrag mehr bei Lausanne-Sport erhielt. Der FCZ überraschte mit der Verpflichtung des ehemaligen deutschen Bundesligatrainers André Breitenreiter, der einst Paderborn in die höchste Liga führte und nun frischen Wind ins Letzigrund bringen soll. Auch YB machte Nägel mit Köpfen und stellte endlich den lang ersehnten Seoane-Nachfolger vor: Spycher zauberte mit David Wagner einen Coach aus dem Hut, den niemand auf der Rechnung hatte.
Der FCZ mitten im Umbruch: Schönbächler und Kololli gehen
Der Umbruch nimmt beim FCZ langsam Form an. Wie von allen Seiten erwartet, verlässt Benjamin Kololli den Stadtclub abslösefrei und lauert auf ein Engagement in einer grossen Liga. Ebenfalls nicht weiter für die Zürcher auflaufen wird Marco Schönbächler. Dem Flügelspieler, Routinier und Identifikationsfigur, wird nicht mehr zugetraut, dem FCZ sportlich weiterhelfen zu können. Gemäss nau soll nun der FC Sion an ihm dran sein. Auch keine Zukunft mehr in Zürich hat Hekuran Kryeziu. Der Mittelfeldspieler muss den Klub ebenfalls verlassen.
Miro Muheim wagt den Sprung nach Deutschland
Was sich in den letzten Tagen angebahnt hat, ist nun gemäss Medienberichten aus Deutschland amtlich: FCSG-Aussenläufer Miro Muheim (23) wechselt in die 2. Bundesliga zum HSV. Vorerst wird der ehemalige Schweizer U21-Nationalspieler für ein Jahr ausgeliehen, danach wird entschieden, wie es weitergehen soll. Muheim stiess aus dem Nachwuchs von Chelsea in die Ostschweiz, wo er sich seither unter Peter Zeidler prächtig entwickelt hat. Der gelernte Flügel wurde zu einem Linksverteidiger umfunktioniert, der energievoll, schnell und offensivstark das Spiel der Espen belebte.
FC Basel vor heissem Transfersommer
Beim FCB zeichnet sich ein heisser Transfersommer ab. Degen & co. wollen klug investieren, und YB so in der nächsten Saison auf die Pelle rücken. So hat man gemäss Keystone etwa den jungen Schweizer Ligue 1-Goalie Anthony Racioppi (22) auf dem Zettel, der Heinz Lindner zu einem Zweikampf um die Nummer 1 herausfordern soll. Daneben sollen die Bebbi auch einen neuen Linksverteidiger suchen. Laut der Basler Zeitung bemüht man sich um die Dienste von Destiny Udogie (18), ein italienisches Toptalent aus dem Nachwuchs von Hellas Verona. Ein weiterer Spieler, der die Basler Defensive verstärken könnte, ist Lars Lukas Mai (21) aus dem Nachwuchs von Bayern München, 1,90m grosser Innenverteidiger und frischgebackener deutscher U21-Europameister.
Auch auf der Abgangsseite hat sich in Basel bereits etwas getan: Sturmtalent Julian Von Moos (20) wird für ein Jahr plus Kaufoption zu Vitesse Arnheim in die Eredivise verliehen, derselbe Klub, der kürzlich den Schweizer Sechser Toni Domgjoni verpflichtet hat. Als ausgemacht gilt der Abgang von Topscorer Arthur Cabral. Zwei konkrete Interessenten wurden zuletzt in internationalen Medien gennant: OGC Nizza und Torino. Nun soll auch noch Pajtim Kasami mit einem Wechsel ins Ausland kokettieren: Angeblich steht eine Rückkehr zu Olympiakos Piräus im Raum.
Last but not least: Leihspieler Darian Males (20) soll fix übernommen werden. Gemäss Berichten aus Italien will der FCB das elegante Schweizer Offensivtalent gerne behalten, nachdem es im Winter für ein halbes Jahr von Inter Mailand nach Basel stiess. Der Knackpunkt könnte die Ablösesumme werden: Inter soll zwischen 3 und 4 Millionen für Males verlangen.
Zeki Amdouni wechselt zum Lokalrivalen
Der hochtalentierte Schweizer Angreifer, der jüngst zum ersten Mal für die Schweizer U21-Nationalmannschaft aufgeboten wurde, schliesst sich Lausanne-Sport an. Für Stade-Lausanne-Ouchy registrierte Amdouni (20) in der abgelaufenen Saison 11 Tore und 4 Vorlagen. Der logische Sprung in die Super League eröffnet dem Youngster ein neues Schaufenster. Kann er seine tollen Leistungen bestätigen, dürfte sein Name bald in aller Munde sein. Ein kluger und verheissungsvoller Transfer, der Lausanne-Sport da geglückt ist!
Challenge League-Transferhammer: Lahiouel zu Xamax
In der Challenge League ist es zu einem Transferhammer gekommen: SLO-Stürmer Yanis Lahiouel (26) schliesst sich Neuchâtel Xamax an. In 31 Partien gelangen dem französischen Stürmer in dieser Saison tolle 19 Scorerpunkte (12 Tore, 7 Vorlagen), was ihn noch vor Zeki Amdouni zum Topscorer von Stade-Lausanne-Ouchy machte. Die Waadtländer können einem leid tun: Nach ihrer tollen Saison verlieren sie gleich zwei ihrer Erfolgsgaranten an andere Schweizer Klubs.
Xamax hat in den letzten Tagen drei weitere Verpflichtungen bekannt gegeben: Einerseits stösst der ablösefreie defensive Mittelfeldspieler Mats Hammerich (23, zuletzt FC Aarau) zu den Neuenburgern, andererseits konnte der französische Ligue 2-Stürmer Ayoub Ouhafsa (23, Rodez AF) auf die Maladière gelotst werden. Als 4. Neuverpflichtung wurde Abwehrspieler Liridon Berisha (23, SC Kriens) vorgestellt. Xamax stellt sich damit personell hervorragend für die neue Saison auf.
Weitere fixe Transfers aus den letzten Tagen:
Simone Rapp (28) wechselt zum FC Vaduz: Der Super League-erprobte Angreifer verlässt den rumänischen Klub Sepsi OSK bereits wieder und wechselt ins Ländle. Eine kluge Verstärkung für den Absteiger, der dringend mehr Feuerkraft benötigt.
Stefan Knezevic (24) nach Belgien: FC Luzern-Eigengewächs und ex-U21-Nati-Spieler "Kneze" nimmt den nächsten Schritt: Der Innenverteidiger wechselt zum RSC Charleroi. Knezevic gilt als Luzerner Identifikationsfigur, 120 Einsätze bestritt er für seinen Jugendklub.
Chris Kablan (26) verlässt den FC Thun: Linksverteidiger Chris Kablan verlängert seinen auslaufenden Vertrag bei den Berner Oberländern nicht und sucht sich einen neuen Klub. Kablan hat 115 Partien für die Thuner bestritten.
Yannick Toure (20) nicht länger bei Newcastle United: Schweizer Sturmtalent Yannick Toure verlässt Newcastle United. Der wuchtige Angreifer ging in der U23 auf Torejagd und könnte nun zum Schnäppchen für den ein oder anderen Schweizer Klub werden.
FC Wil holt Sebastian Malinowski (23) aus Chiasso: Challenge League-Absteiger Chiasso wird nicht länger auf die Dienste des offensivstarken Aussenläufers Sebastian Malinowski zählen können. Der Deutsche schliesst sich dem FC Wil an.
Gerüchte aus dieser Woche:
Ösi-Bomber Fabian Schubert (26) vom FCSG umworben: 33 Tore und 11 Vorlagen in 28 Partien: So liest sich die unglaubliche Bilanz von Schubert, der in der abgelaufenen Saison in der österreichischen 2. Liga für ordentlich Furore sorgte. Der Stürmer von Blau-Weiss Linz soll laut Berichten aus dem Nachbarland intensiv von St. Gallen umworben werden, die dringend einen Knipser benötigen.
Nigerianischer Angreifer im Fokus von Schweizer Klubs: Philipp Otele (22) steht laut Medienmitteilungen aus Nigeria auf dem Wunschzettel des FC Zürich und des FCSG. Der Flügel steht aktuell in Litauen unter Vertrag, wo er bei Kauno Zalgiris für Furore sorgt.
Neuer Interessent für Becir Omeragic (19): Der junge Schweizer Innenverteidiger bestreitet zur Zeit mit der Nati sein erstes Turnier. Wo es für Omeragic danach hingehen wird, ist noch unklar. Laut Corriere dello Sport hat sich nun SSC Napoli in den Poker eingeschaltet. Zuvor wurde das Zürcher Juwel bereits mit Wolfsburg, Gladbach oder Frankfurt in Verbidnung gebracht.
Lausanne-Sport hat zwei Defensiv-Verstärkungen an der Angel: Laut LeMatin soll der erfahrene franzsösische Innenverteidiger Anthony Weber (34) von Ligue 2-Klub SM Caen zu Lausanne stossen, genau so wie der talentierte englische Linksverteidiger Archie Brown (19) von Derby County.