- Emanuel Staub
Swiss Transfer News #6
Aktualisiert: 25. Juli 2021
In der sechsten Ausgabe unseres wöchentlichen Transfer Updates blicken wir u.a. erneut auf mögliche Seoane-Nachfolger an der Seitenlinie der Young Boys und auf die sich anbahnenden spektakulären Transfers zweier-Nati Stars.
Wer steht alles auf Spychers Liste?
Die Suche nach einem Nachfolger für YB-Erfolgstrainer Gerardo Seoane, den es zu Bayer Leverkusen zieht, läuft aktuell auf Hochtouren. Sportchef Christoph Spycher lässt bis anhin aber kaum Details an die Öffentlichkeit rinnen. Zu den heissesten Kandidaten auf den Job beim Schweizer Meister zählt neben U21-Nationaltrainer Mauro Lustrinelli anscheinend ein Österreicher. Aber nicht wie von vielen Seiten vermeldet Sturm Graz-Coach Christian Ilzer, sondern der zur Zeit vereinslose Ferdinand Feldhofer.
Wie die "Kleine Zeitung" berichtet, soll sich Spycher intensiv mit dem 41-Jährigen beschäftigen. Feldhofer war bis in diesem Frühling Übungsleiter des Wolfsberger AC (WAC) und führte diesen 2019/20 sensationell auf den 3. Rang und damit zum zweiten Mal nacheinander in die Europa League – in diesem Jahr endete das Europa-Abenteuer für den WAC gar erst in den Sechzehntelfinals. Was nebst diesem Leistungsausweis für Feldhofer spricht: Er ist ohne Klub und wäre somit zum Nulltarif zu haben.
Schweizer Trainerkarussel nimmt Fahrt auf: Wohin mit Bruno Berner und Giorgio Contini? Was wird aus Zeidler und Jacobacci?
Das Schweizer Trainerkarussel dreht sich immer schneller. Mit Bruno Berner und Giorgio Contini sind in diesem Sommer zwei hochklassige Coaches auf dem Markt. Beide wurden bereits mit diversen Klubs in Verbindung gebracht, aktuell ist aber noch nichts Konkretes an die Oberfläche geraten. Fest steht: Mehrere Schweizer Klubs suchen einen neuen Trainer. Neben YB sind das auch GC und der FC Zürich, der in dieser Woche Massimo Rizzo von seinem Amt entband.
Bruno Berner soll ein heisser Kandidat für die Grasshoppers sein. In seiner aktiven Karriere verbachte er mehrere Jahre beim Rekordmeister und gewann in dieser Zeit zwei Meisterschaften. Er hat beim SC Kriens bewiesen, ein Team weiterentwickeln zu können – etwas, woran viele vorangegangene GC-Trainer zuletzt gescheitert sind.
Ebenfalls einen neuen Klub suchen wird sich wohl Lugano-Cheftrainer Maurizio Jacobacci. Der Klub wechselt den Besitzer, die vielen Unklarheiten lassen jedoch keine Planungssicherheit zu, weswegen sich Jacobacci eine neue Herausforderung suchen will. Die von Blick abgedruckte Aussage seines Beraters, dass er bereits einen "grossen" Job bei einem rennommierten Verein in Reichweite habe, ist nach Bolzplazz-Informationen aber nicht korrekt. Trotzdem deutet vieles darauf hin, dass es für den gebürtigen Berner in eine neue Richtung gehen könnte.
Ebenfalls Spekulationen sind in dieser Woche um FCSG-Trainer Peter Zeidler aufgekommen. So soll ihn Bundesliga-Absteiger Werder Bremen auf der Wunschliste stehen haben. Kaum vorstellbar jedoch, dass sich der stark in der Region verankerte Zeidler auf den Chaosklub aus Norddeutschland einlassen würde – ganz zu schweigen vom jüngst bis 2025 verlängerten Vertrag beim FC St. Gallen.
José Mourinho will Granit Xhaka in die ewige Stadt lotsen
Trainerstar Mourinho übernimmt ab kommender Saison die AS Roma. Als Sofortverstärkung wünscht sich "The Special One" nach übereinstimmenden Medienberichten Nati-Captain Granit Xhaka (28). Beim FC Arsenal erfährt er seit geraumer Zeit nicht mehr die Wertschätzung, die er sich wünscht. Ein Wechsel in die Serie A könnte sich als kluger Schritt erweisen.
Mourinho wird Xhaka perfekt einzusetzen wissen. Dazu kommt, dass der italienische Fussball seinem Spielertypus besser entspräche, als es der englische tut. Die AS Roma müsste etwa eine Summe zwischen 15 und 20 Millionen EURO hinblättern, um Xhaka in die ewige Stadt zu holen. Kaum vorstellbar, dass die amerikanischen Investoren ihrem neuen Trainer diesen Wunsch verwehren.
Gregor Kobel wird die neue Nummer 1 beim BVB
Gregor Kobel (23) komplettiert auf die nächste Saison hin wohl den Schweizer Goalie-Hattrick des BVB. Nach Roman Bürki und Marvin Hitz dürfte er der nächste Schweizer Keeper werden, den die Westfalen verpflichten. Kobel hat eine überragende Saison bei Aufsteiger VfB Stuttgart hinter sich und bringt alles mit, um die neue Nummer 1 im BVB-Tor zu werden.
Der BVB muss rund 15 Millionen Euro hinblättern, um den 1,94m-Schrank zu verpflichten. Der Deal ist gemäss deutschen Medien beschlossene Sache, nach Abschluss des Medizinchecks soll Kobel einen Vertrag bis 2026 unterschreiben.
Weitere Gerüchte aus dieser Woche:
FCZ streckt Fühler nach Nikola Boranijasevic (29) aus: Der Lausanne-Sport Rechtsverteidiger könnte auf die neue Saison hin laut nau zum FCZ wechseln. Der Vertrag des offensivstarken Aussenläufers (3 Tore, 6 Assists) bei Lausanne-Sport läuft aus, noch gibt es keine Einigung auf eine Verlängerung. Ebenfalls interessiert sein sollen laut topmercato der FC Luzern und nicht näher genannte Klubs aus Frankreich.
Mory Diaw (27) im Visier von GC: Auch ein weiterer Lausanne-Protagonist erweckt Interesse bei der nationale Konkurrenz. Aufsteiger GC soll laut 4-4-2 um die Dienste des 1,97m-Torwarts werben.
Kemal Ademi (25) vor Flucht aus der Türkei: Der ex-FCB-Stürmer mit Nati-Ambitionen hat bei Fenerbahce eine Saison zum Vergessen hinter sich. In der Rückrunde wurde er zu Karagümrük ausgeliehen, spielte aber auch dort keine grosse Rolle. Nun zählt Ademi wenig überraschend zu den Streichkandidaten bei "Fener". Türkische Medien bringen einen Wechsel in die 2. Bundesliga ins Spiel – interessiert sein soll etwa Jahn Regensburg.
Yoan Severin (24) auf dem Radar von AS Saint-Etienne: Servette-Abwehrmann Severin ist gemäss Medienberichten aus Frankreich ein Kandidat bei der AS Saint-Etienne. Bei Servette ist der bei Juventus ausgebildete Franzose nie zum unbestrittenen Stammspieler gereift, weswegen man sich kaum gegen einen Verkauf stemmen würde.
Fixe Transfers aus dieser Woche:
Toni Domgjoni (22) wechselt ablösefrei zu Vitesse Arnheim: Der ehemalige U21-Nationalspieler hat in der Eredivisie unterschrieben. Bei Vitesse Arnheim, das in dieser Saison den 4. Platz belegte, will der Zürcher den nächsten Entwicklungsschritt nehmen. Eine äusserst interessante Wahl, die Domgjoni getroffen hat.
Junior Adamu (19) kehrt zu RB Salzburg zurück: Nach Ablauf seiner Leihe wird FCSG-Angreifer Adamu wieder für Stammverein Salzburg auf Torejagd gehen. Der österreichische Serienmeister hat ihn fest im Team eingeplant. 8 Treffer sind Adamu im Espen-Dress geglückt, er konnte das Angriffsspiel der Ostschweizer merklich beleben.
FC Basel trennt sich von 8 Spielern: So werden die auslaufenden Verträge von Luca Zuffi, Aldo Kalulu, Jasper van der Werff, Elis Isufi und Jozef Pukaj nicht verlängert, während die Leihspieler Timm Klose, Jorge und Amir Abrashi nicht definitiv übernommen werden. Einzig Darian Males, frischgebackener Schweizer U21-Nationalspieler und eigentlich bei Inter auf der Lohnliste, könnte beim FCB auch über den Sommer hinaus eine Zukunft haben.