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  • Emanuel Staub

Swiss Transfer News #1

Aktualisiert: 25. Juli 2021

Bolzplazz liefert wöchentlich ein Update zum Schweizer Transfermarkt. Wir bewerten die neusten Gerüchte und liefern einen Überblick über abgeschlossene Deals. In der ersten Ausgabe liegt der Fokus auf zwei jungen Schweizer Abwehrtalenten.




Wir haben Ende April und die Transferscheibe beginnt sich schneller zu drehen. Wilde Spekulationen flammen auf und erste Deals werden abgeschlossen. Wir wollen uns einen Überblick über den Stand der Dinge in der Schweizer Fussballwelt verschaffen.


Becir Omeragic: Die Bundesliga lockt

Dass er zu den heissesten Eisen der Super League gehört, ist kein Geheimnis: Jung-Nationalspieler Becir Omeragic (19) hat sich beim FC Zürich prächtig entwickelt. Der 1,87m grosse Innenverteidiger gefällt durch Reife, Zweikampfstärke und technische Fähigkeiten. Ancillo Canepa erhofft sich durch den gebürtigen Genfer einen Geldsegen, der schon in diesem Sommer Realität werden könnte. Dass Omeragic in ganz Europa beobachtet wird, versteht sich angesichts seines Talents von selbst. Laut der "Bild" gibt es in der Bundesliga nun zwei konkrete Interessenten: Der finanzkräftige VfL Wolfsburg und der FC Union Berlin von Urs Fischer.


Dass Omeragics nächste Destination die Bundesliga sein könnte, ist mehr als plausibel. So gab der FCZ-Youngster gegenüber dem Blick Folgendes an:

"Natürlich ist für mich die Bundesliga sehr interessant, und ich denke, dass es auch für mich der richtige nächste Schritt sein würde."

Welcher Bundesligist wird wohl das Rennen machen? Union Berlin soll bereit sein, die klubinterne Rekordsumme von 12 Millionen Euro auf den Tisch zu legen. Wer den Verein aber kennt, dem fällt es schwer sich vorzustellen, dass Union gewillt und fähig sein soll, diese Summe zu stemmen. Omeragic zu Urs Fischer? Eine reizvolle Vorstellung, aber wohl kaum machbar.


Realistischer scheint da schon ein Transfer zu den "Wölfen". Der VfL verfolgt die Strategie, vielversprechende junge Spieler einzukaufen, deren Wert zu steigern, und sie schliesslich gewinnbringend zu veräussern. Becir Omeragic passt da perfekt ins Konzept. Weil Innenverteidiger Maxence Lacroix (21) nach seiner hervorragender Debütsaison bereits weiterziehen könnte, wäre ein Transfer des Schweizer Juwels kadertechnisch sinnvoll. Auch finanziell ist Wolfsburg fähig, die Erwartungen des FCZ zu erfüllen. Canepa winkt ein Rekorderlös: Bislang lag die höchste Verkaufssumme bei 8,5 Millionen Euro. 2012 wurde Ricardo Rodriguez für diesen Betrag verkauft – an den VfL Wolfsburg.



Leonidas Stergiou: Wirds die "Göttin"?

In die gleiche Kategorie wie Omeragic gehört auch Leonidas Stergiou (19). Das St. Galler-Eigengewächs gehört ebenfalls zu den grössten Versprechen des Landes. 77 Pflichtspiele hat der schnelle Innenverteidiger für den FCSG bereits bestritten, sein Debüt gab er im Alter von 16 Jahren. Die grössten Stärken des U21-Nationalspielers liegen im spielerisch-taktischen und im athletischen Bereich. Genau wie bei Becir Omeragic, stehen auch bei Leonidas Stergiou grosse Klubs Schlange.


Der FCSG wird nicht erpicht darauf sein, seinen wertvollsten Spieler abzugeben. Kommt ein verlockendes Angebot im zweistelligen Bereich (oder knapp darunter) würde man ihn aber wohl ziehen lassen. Laut einer Quelle nahe des Klubs, wirbt Atalanta Bergamo um Stergious Dienste. Die "Dea", zu Deutsch "Göttin", wie der Verein genannt wird, könnte eine spannende Option sein. Atalanta spielt temporeichen Angriffsfussball, die Abwehr steht sehr hoch. Daher braucht es schnelle, spielintelligente Innenverteidiger. Stergiou passt perfekt ins Profil.


Atalanta ist aber nicht alleine im Werben um die Dienste des jungen Abwehrtalents. Gladbach (als potentieller Nachfolger für Nico Elvedi oder Matthias Ginter) und Red Bull Salzburg (als Soforthilfe fürs Abwehrzentrum) werden aus dem deutschsprachigen Raum gehandelt. Auch in Spanien soll es Interessenten geben (Sevilla, Valencia). Stergiou hat also gefühlt freie Wahl, sollte er tatsächlich einen Wechsel anpeilen. Der FCSG hat keinen Druck, der Vertrag läuft noch bis 2024. Stergiou ist nicht für Schnellschlüsse bekannt und wird sich seinen nächsten Schritt ganz genau überlegen.




Sandi Lovric: Über die Grenze nach Genua?

Eine tolle Entwicklung in der Super League hat auch Sandi Lovric (23) genommen. Der Slowene ist dank Kreativität, Spielwitz und Übersicht beim FC Lugano zum Schlüsselspieler aufgestiegen. Der zentrale Mittelfeldspieler ist Denker und Lenker im Tessiner System. Bei gefährlichen Szenen seines Teams hat der 8-fache Nationalspieler meist seine Füsse im Spiel. Wenig verwunderlich, dass ein Spieler wie Lovric Interesse weckt.


Laut dem "Corriere del Ticino" hat Sampdoria Genua den Lugano-Spielmacher auf dem Zettel. Die taktisch geprägte Serie A könnte für Lovric eine passende Liga sein, Sampdoria, ein vernünftiges Mittelfeldteam, ein passender Verein. Lugano-Sportchef Marco Padalino bestätigte das Interesse von Sampdoria, wies aber auch darauf hin, dass noch nichts konkret sei und des Weiteren auch noch andere Teams bereits wegen Lovric angefragt hätten.


Nach 64 Spielen, 7 Toren und 14 Vorlagen im Dress des FC Lugano ist er für den nächsten Schritt bereit und ein Transfer in eine grössere Liga rückt näher. Lovrics Vertrag läuft nur noch ein Jahr, Lugano muss ihn wohl im Sommer verkaufen, will man mit ihm noch Geld verdienen. Ob es Sampdoria wird? Sehr gut möglich.




Breel Embolo: Flucht nach Italien?

Er hat keine einfachen Monate hinter sich: Breel Embolo (24) bekam nach dem "Badewannen-Gate" medial reichlich Schelte und erntete negative Schlagzeilen en masse. Das hat auch auf seine sportlichen Leistungen für Borussia Mönchengladbach abgefärbt: Sein letztes Tor hat Embolo am 2. Januar erzielt. In der Bundesliga kommt der Stürmer 2020/21 auf gerademal 3 Treffer. An seine starke Vorsaison (8 Tore, 8 Assists) konnte der Nati-Star in dieser Spielzeit zu keinem Zeitpunkt anknüpfen.


Sucht Embolo daher einen Ausweg? Laut "Tuttosport" würde die AC Milan seinen Angriff gerne mit dem 40-fachen Schweizer Nationalspieler verstärken. In der aktuellen Verfassung würde er den "Rossoneri" aber kaum weiterhelfen. Bevor er sich in der Serie A versucht, sollte er zuerst für Gladbach konstant performen.


Im kommenden Sommer beerbt YB-Meistercoach Adi Hütter Marco Rose als Headcoach der Gladbacher. Die Karten werden neu gemischt und Embolo darf sich neue Hoffnungen machen. Dass die Borussia seinen wuchtigen Stürmer bereits verkaufen möchte, darf zudem bezweifelt werden. Embolo zur AC Milan? Riecht nach wilder Spekulation.




Eray Cömert: Ruft Besiktas?

FCB-Innenverteidiger Eray Cömert (23) könnte nach drei Jahren als Stammspieler den nächsten Schritt wagen. Obwohl er in dieser Saison wie die gesamte Basler Mannschaft teils drastische Ausreisser nach unten hatte, ist sein Potential unbestritten. Cömert ist passstark und schnell, kann aber seine physischen Nachteile (Körpergrösse von "nur" 1,83m) weniger gut kompensieren als bspw. Leonidas Stergiou, der diese Defizite durch hervorragendes Antizipieren und gutes Positionsspiel wettmacht.


Eine grosse Liga ist Cömert (noch) nicht zuzutrauen. Gut möglich also, dass es etwas dazwischen wird. Im nächsten Jahr läuft sein Vertrag aus, der FCB wird ihn wohl in diesem Sommer verkaufen müssen. Cömerts sportliche Zukunft könnte in der Türkei liegen, in der Heimat seiner Eltern. Der 4-malige Schweizer A-Nationalspieler, der sich noch Chancen auf ein EM-Ticket ausrechnen darf, steht wohl auf der Einkaufsliste von Besiktas Istanbul. Wie die klubnahe Plattform "Gündem Besiktas" berichtet, arbeitet der 15-fache türkische Meister an einer Verpflichtung des FCB-Eigengewächses.


Besiktas, das aktuell die Tabelle der Süper Lig anführt, muss die Qualitätsdecke seiner Innenverteidigung erhöhen. Nach Domagoj Vida (31) und Welinton (32) fehlt ihnen ein dritter starker Innenverteidiger. Cömert, der noch entwicklungsfähig aber schon routiniert ist, würde sehr gut ins Anforderungsprofil passen. Ein Wechsel in die Türkei wäre sicher keine schlechte Entscheidung.



Weitere aktuelle Gerüchte:

  • Jospeh Mbong: Schneller Flügel aus Malta. Laut Bolzplazz-Informationen ist sein Berater mit dem FC Sion in Kontakt. Eine neue Stütze für die potentielle Mission Wiederaufstieg?



  • Senad Lulic: Der Altmeister (35) könnte nach 10 Jahren in die Schweiz zurückkehren. Lugano soll bereits die Fühler ausgestreckt haben.


  • Michael Lang: Sein Transfer zu Gladbach kann mit Fug und Recht als Superflop bezeichnet werden. Eine Rückkehr in die Schweiz ist wohl die einzige Alternative. Basel, St. Gallen und der FC Luzern beschäftigen sich mit ihm, wie es heisst.


  • Numa Lavanchy: Der formstarke Aussenverteidiger des FC Lugano gilt als Wunschspieler von Luzern-Trainer Fabio Celestini. Dass die Tessiner einen ihrer besten Spieler aber an einen Ligakonkurrenten abgeben, scheint unwahrscheinlich. Ein Transfer ins Ausland ist realistischer.


  • Gonzalo Carneiro: Der FC Sion soll sich mit dem uruguayischen Stürmer ablösefrei verstärken wollen. Noch ist aber nichts offiziell bestätigt.


Done Deals für die neue Saison:

  • Joel Monteiro (21): Lausanne-Sport -> BSC Young Boys. Der Meister verstärkt sich für die nächste Saison mit dem wuchtigen, talentierten Angreifer.


  • Kreshnik Hajrizi (21): FC Chiasso -> FC Lugano. Der kosovarische Innenverteidiger wechselt zum grossen Bruder.


  • Dario Ulrich (23): SC Kriens -> FC Vaduz. Die Liechtensteiner schnappen sich den Krienser Flügelspieler ablösefrei.



Omeragic in der Bundesliga gehandelt: https://www.blick.ch/sport/fussball/superleague/geldsegen-fuer-den-fcz-bundesligist-bastelt-an-mega-vertrag-fuer-nati-spieler-id16474614.html


Lovric in Italien begehrt: https://www.sport.ch/fc-lugano/763923/achtung-lugano-schluesselspieler-der-bianconeri-wird-in-norditalien-heiss-gehandelt


Lavanchy: Von Lugano zu Luzern? https://www.sport.ch/fc-luzern/759971/bahnt-sich-ein-transferhammer-an-luzern-will-lugano-leistungstraeger

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