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Swiss Attacking Talents: Die Schweizer U21-Offensivhoffnungen

Aktualisiert: 9. März 2021

Die Schweiz verfügt über eine Vielzahl an jungen Offensivtalenten, die in Jugendakademien auf dem ganzen Kontinent für Furore sorgen. In diesem Artikel stellt Bolzplazz die 12 aktuell vielversprechendsten und spannendsten Schweizer U21 Angreifer vor.

Vorab einige Anmerkungen: In die Liste aufgenommen wurden nur Spieler, die bereits Erfahrungen auf Profi-Stufe sammeln konnten. Schweizer Sturmtalente wie Lorent Tolaj (19, Brighton U23) oder Nishan Burkart (21, SC Freiburg II) sind zwar ebenfalls sehr interessant, wir beschränken uns in diesem Artikel aber nur auf jene jungen Schweizer Angreifer, die ihr Können bereits auf Profiebene nachweisen konnten.


Die Spieler wurden in drei Kategorien aufgeteilt:

  1. Gold: Profi-Durchbruch geschafft und Potential bewiesen

  2. Silber: Arbeiten am definitiven Durchbruch und beweisen zurzeit ihr Potential

  3. Bronze: Potential wurde angedeutet, aber der Durchbruch lässt auf sich warten


Kategorie Gold


Noah Okafor, 20: RedBull Salzburg – Flügelstürmer

Ex-Basel Talent Noah Okafor wechselte vor einem Jahr nach Österreich zu RB Salzburg. Obwohl er dort nach wie vor um seinen Platz kämpft, sind seine Qualitäten bestens bekannt. Okafors Mischung aus enormem Speed, schnittiger Dynamik, technischer Eleganz und frechen Dribblings machen ihn für die Gegner zu einem kaum auszurechnenden und für die Fans zu einem hoch attraktiven Fussballer. Mit klub- und wettbewerbsübergreifenden 15 Toren und 8 Assists in 86 Einsätzen, hat sein Scoring-Output noch Luft nach oben. Okafors rohes Potential muss eigentlich nur noch konstant in Tore und Assists verwandelt werden. Wo könnte ihm dieser Prozess besser gelingen als bei RB Salzburg, einer der besten Ausbildungsstätten Europas? Es besteht eigentlich kein Zweifel daran, dass der Schweizer U21-Nationalflügel eines Tages zu den Besten auf seiner Position gehören wird. Geduld, Abgebrühtheit und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten werden ihn dort hinbringen.


Dan Ndoye, 20: OGC Nice – Flügelstürmer

Im letzten Sommer wagte Dan Ndoye nach fantastischen Jahren bei Lausanne-Sport den Sprung in die Ligue 1 zu Partnerklub OGC Nice. An der Côte d’Azur fand er sich überraschend schnell zurecht. Auch wenn sich der Klub sportlich in einer schwierigen Phase befindet, gehört Ndoye zu den Lichtblicken. Seine Stärken liegen in der Geschwindigkeit, im Eins gegen Eins und – natürlich – im Dribbling. Extrem flink, wendig und mit einem guten Torabschluss ausgestattet, nimmt Ndoye auch in der U21-Nati eine wichtige Rolle ein. Für Lausanne und Nizza kommt der Wirbelwind in 73 Partien auf 16 Tore und 10 Vorlagen. Im letzten Herbst traf der Youngster in der Europa League gegen Slavia Prag und Bayer Leverkusen und machte sich auch mit energiegeladenen Leistungen in der Liga einen Namen. Dort konnte er sich kurz vor Weihnachten gegen Nimes ein erstes Mal in die Torschützenliste eintragen. Die Ligue 1 bringt als Talentliga jedes Jahr neue hochspannende Fussballer hervor – und einer der nächsten dürfte unser Schweizer Rohdiamant sein.

© Photo AFP

Andi Zeqiri, 21: Brighton & Hove Albion – Mittelstürmer

Schon lange gilt Andi Zeqiri als die grosse Schweizer Stürmerhoffnung schlechthin. Bei Lausanne-Sport und in der Jugend von Juventus Turin traf er wie er wollte und schien berufen, die leidigen Sturmprobleme der Schweizer Nationalmannschaft dereinst einmal zu beseitigen. In der U21-Nati glänzte Zeqiri in der abgelaufenen EM-Quali als eiskalter Goalgetter mit wahnwitzigen 9 Treffern in 8 Spielen. Dann aber der Schock: Der Kosovarische Verband vermeldete im Herbst 2020, dass sich Andi Zeqiri für die Heimat seiner Eltern und gegen die Schweiz entschieden hätte. Gerüchte über einen Nationenwechsel gab es bei Zeqiri stets, vor allem, weil der Kosovo heftig um ihn warb. Die Thematik erledigte sich erst, als Zeqiri in einem Communiqué versicherte, weiterhin für die Schweiz auflaufen zu wollen. Abgezockt, einsatzfreudig und technisch versiert, ballerte der Westschweizer Lausanne-Sport mit 17 Toren zurück in die Super League. Als Lohn für seine exzellente Saison, erfolgte der Transfer auf die Insel zu Brighton. Nach holprigem Start kommt er immer besser in Fahrt und scheint sich nun an das Premier League-Niveau gewöhnt zu haben. Die Schweiz darf sich auf einen hochtalentierten Vollblutstürmer freuen!


Kategorie Silber


Christopher Lungoyi, 20: FC Lugano – Flügelstürmer

Der FC Lugano hat mit Christopher Lungoyi einen der spektakulärsten Spieler der Super League im Kader. Letzten Winter aus der Jugend von Porto in die Schweiz zurückgekehrt, startete der Genfer in der Rückrunde 2019/20 richtig durch. Lungoyi ist unheimlich trickreich, flink und bringt eine in der Schweiz selten gesehene Dynamik auf den Rasen. Der Tempodribbler verwandelt die Super League-Plätze regelmässig in Tanzflächen, wenn er die gegnerischen Abwehrspieler wie Schulbuben vernascht. Lungoyis erfrischend frechem Fussball zuzusehen, ist eine Freude. Dieser Ansicht muss auch Juventus Turin gewesen sein: Die Alte Dame verpflichtete das Juwel in diesem Winter, parkiert ihn aber für weitere eineinhalb Jahre im Tessin. Was Lungoyi noch verbessern sollte, ist seine Produktivität. Oft sehen seine Aktionen sehr schön aus, führen aber zu nichts. In 27 Spielen für Lugano schauen bloss 3 Tore und 3 Assists raus. Kann er seine rohen Anlagen in handfeste Scorerpunkte umwandeln, hält ihn nichts davon ab, eines Tages auch bei der Juve durchzustarten.


Felix Mambimbi, 20: BSC Young Boys – Mittelstürmer

Der nächste Super League-Rohdiamant in dieser Liste schnürt seine Schuhe für die Berner Young Boys. Felix Mambimbi besticht durch viel Tempo, tolle Finten und hübsche Haken. Mit dem Ball am Fuss ist er kaum aufzuhalten und gleitet geschmeidig und überlegt durch die Abwehrreihen. Mit seinen 1,70m gibt der quirlige und bewegliche Mambimbi im System von YB als zweite Spitze den perfekten Counterpart zu den wuchtigen Stürmern Jean-Pierre Nsamé oder Jordan Siebatcheu. Der gebürtige Fribourger tanzt seine Gegner mit Vollspeed aus, spielt schöne Pässe hinter die Verteidigung und wagt auch mal den Abschluss. Zum unentbehrlichen Stammspieler hat es Mambimbi beim Schweizer Meister noch nicht geschafft, aber Seoane schenkt seinen Talent immer mehr Spielzeit. Insgesamt 45 Einsätze hat der U21-Natistürmer absolviert und dabei 7 Tore und 3 Assists verbucht. Besonders in Erinnerung bleibt sein Doppelpack in der Europa League gegen Sofia, als er für die Bulgaren schlicht nicht zu greifen war. Bei YB bekommt Mambimbi herausragende Bedingungen und eine optimale Plattform, um seine Karriere richtig zu lancieren.

Julian Von Moos, 19: FC Basel – Flügelstürmer

Über eine Million bezahlte der FC Basel 2018 an GC, um den hochveranlagten Flügel ans Rheinknie zu lotsen. Am 36. Spieltag der Saison 2018/19 gab Von Moos gegen Xamax sein Profidebüt und erzielte sogleich sein Debüttor. Extrem antrittsschnell, technisch herausragend und mit tollen Dribblingkünsten ausgestattet, schien alles angerichtet für die grosse Karriere. Doch Von Moos bekundete in der Folge viel Mühe und hatte bei Marcel Koller einen schweren Stand. So erfolgte im letzten Winter eine Leihe zum FC Wil in die Challenge League, wo er in der Talenttruppe von Ciriaco Sforza richtiggehend durch die Decke ging. In 13 Spielen bewies Von Moos nicht nur technische Brillianz, sondern auch einen natürlichen Torinstinkt, 7 Tore und 3 Vorlagen liess er sich gutschreiben. Seit dieser Saison ist er nun wieder beim FCB. Förderer Sforza gibt ihm auch in der Super League Spielzeit, aber bislang ist es Von Moos nicht gelungen, sich ähnlich kaltblütig zu präsentieren. Für einen 19 jährigen Youngster auch nicht weiter schlimm. Die Anlagen bringt er mit – und dass er es kann, hat er in Wil bewiesen.


Filip Stojilkovic, 21: FC Aarau – Mittelstürmer

Filip Stojilkovic wechselte nach einer starken Halbserie im Winter 2020 vom FC Wil in die Super League zum FC Sion. Der 1,86m grosse Sturmtank ist eine aggressive und bissige Sturmkante mit grossem Torhunger und könnte für die Walliser bald zu einem echten Faktor werden. Momentan ist er erneut in der Challenge League unterwegs, als Leihspieler beim FC Aarau. In 33 Zweitligaspielen kommt Stojilkovic auf starke 13 Tore und 5 Assists. Auch für die U21-Nati hat er seinen Torriecher schon bewiesen und traf in 131 Minuten Einsatzzeit schon zweimal. Stojilkovic fackelt nicht lange und sucht stets den direkten Weg zum Tor. Technisch vielleicht nicht der Eleganteste, überzeugt der Zürcher eher durch seine brachiale Wucht und Überzeugung und weniger durch schönes Spiel. Doch auch solche Qualitäten sind im heutigen Fussball nach wie vor gefragt und werden ihm zu einer tollen Karriere verhelfen.


Kategorie Bronze


Darian Males, 19: Genua CFC – Mittelstürmer

In der vergangenen Saison schaffte Darian Males den Sprung zum Profi beim FC Luzern. Polyvalent einsetzbar, ist Males kein reiner Mittelstürmer sondern eher etwas zwischen "Zehner" und "Hängende Spitze". Dynamisch, schnell und technisch hochbegabt, begeisterte Males die FCL-Fans in der letzten Saison. Nach gerademal 19 Super League-Einsätzen (1 Tor, 4 Assists), verliess der Schweizer U19-Nationalspieler im Sommer seinen Jugendklub bereits wieder und schloss sich Inter Mailand an. Umgehend wurde er an Genua weiterverliehen, wo er Spielpraxis sammeln sollte. Geklappt hat es nicht. 23 Minuten hat er bislang in Italien absolviert. So langsam beschleicht einen das Gefühl, Males' Wechsel sei wohl überhastet gekommen. Kriegt er nicht bald Spielzeit, droht seine Karriere früh in die falsche Richtung zu verlaufen.


Yvan Alounga, 19: FC Luzern – Mittelstürmer

Als 17 Jähriger feiert Yvan Alounga 2019 sein Debüt für den FC Aarau und bereits im zweiten Spiel schoss er sein erstes Tor. Physisch stark, unglaublich agil und enorm trickreich, machte der Rohdiamant viel Werbung für sich. 5 Tore und 5 Assists in 30 Challenge League-Partien für den FCA später, wechselte Alounga im Sommer zum FC Luzern. Dort wird er nun langsam und behutsam aufgebaut und von Celestini regelmässig als Joker von der Leine gelassen. Mit seiner Dynamik und seiner Power ist Alounga bereits jetzt eine Waffe für den FCL und sammelte in 290 Super League-Minuten je ein Tor und eine Vorlage. Sein rohes Potential wird er nun Stück für Stück abrufen und in kurzer Zeit zu den spannendsten und vielversprechendsten Schweizer Youngstern gehören.

© Meienberger Foto via fcl.ch

Samuel Ballet, 19: FC Winterthur – Mittelstürmer

Von YB aktuell an den FC Winterthur verliehen, soll sich die Berner Offensivhoffnung in der Challenge League mit Toren für seinen Stammverein empfehlen. Gleich in seinem ersten Einsatz für den FCW erzielte Ballet ein tolles Weitschusstor. Sowieso scheint der Schweizer U20-Internationale ein Frühstarter zu sein: Bei seinem ersten und bislang einzigen Super League-Spiel für YB schoss er sogleich sein Premierentor als Profi. Schnell, flink und frech im Dribbling, ist Ballet schon jetzt ein äusserst interessanter Spieler, der nur noch besser werden kann.


Lorenzo Gonzalez, 20: FC St. Gallen – Mittelstürmer

Schon lange gilt Gonazez als grosse Schweizer Zukunftshoffnung. Im Nachwuchs von Manchester City schoss der stämmige Stürmer viele Tore und machte sich auch in der Heimat einen Namen. Im letzten Winter kehrte der gebürtige Genfer zum FC St. Gallen in die Schweiz zurück. Bei den Espen sollte sich das Toptalent im Profifussball etablieren und sich im Idealfall zum nächsten grossen Ding entwickeln. Geklappt hat es bisher nicht: Kurz nach seiner Ankunft zog sich Gonzalez einen Kreuzbandriss zu. Nun ist er auf dem Weg zurück und könnte schon bald wieder auf dem Rasen stehen. Man darf gespannt sein...


Isaac Schmidt, 21: Lausanne-Sport – Flügelstürmer

Etwas unter dem Radar fliegt Isaac Schmidt vom Aufsteiger aus der Waadt. Im Lausanner Nachwuchs erzielte er als Flügel starke 25 Tore, bei den Profis mag ihm der Durchbruch aber noch nicht so recht gelingen. Schmidt kann erst 12 Einsätze für die Lausanner vorweisen, die meisten davon als Joker. Trotzdem verfügt er über grosses Potential. Viel Speed, technisch elegant und stark im eins gegen eins – Schmidt ist der Prototyp eines modernen und hochattraktiven Flügels. Lange kann es nicht mehr dauern, bis er wirklich auf der Bildfläche erscheint. Die Frage ist nur, ob das in Lausanne sein wird – oder ob das Toptalent bald die Geduld verliert und sich einen anderen Verein sucht. Für Lausanne-Sport jedenfalls wäre es ein grosser Fehler, das Juwel ziehen zu lassen.


Auf dem Radar sein sollten:

Zeki Amdouni

Henri Koide

Maren Haile-Selassie

Noah Boakye

Tician Tushi

Lino Lang

Josias Lukembila

Carmine Chiappetta

Dejan Djokic

Matteo Di Giusto

Uros Vasic

Veljko Vukasinovic

Sayfallah Lltajef

Yannick Cotter

Ruben Del Campo

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