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Söldner Check: Bastien Toma – Sackgasse beim KRC Genk?

Aktualisiert: 5. Dez. 2021

In der neuen Serie "Söldner Check" analysiert Bolzplazz die Situation eines Schweizer Spielers im Ausland. Im vierten Artikel blicken wir in Kooperation mit KMedia auf Mittelfeld-Magier Bastien Toma (22), der sich in Belgien in einer schwierigen Lage befindet.


Der junge Walliser steht seit etwas über einem Jahr beim KRC Genk in der ersten belgischen Liga unter Vertrag. Der Wechsel in die Jupiler Pro League war ein mutiger, aber sinnvoller Entscheid, der die Weitsicht und die Professionalität des kreativen Mittelfeldspielers unterstrich. Anders nämlich als viele talentierte Schweizer vor ihm, wollte Toma nicht einfach so schnell wie möglich in eine grosse Liga, sondern peilte zuerst einen Zwischenschritt an. Belgien geniesst einen tollen Ruf als Oase für junge Talente. Tomas Wechsel nach Genk zeugt daher von viel Reife und Besonnenheit. Was in der Theorie so gut tönt, erwies sich in Realität aber als harte Prüfung: Zum ersten Mal in seiner Karriere erlebt er nun eine persönlich unbefriedigende Phase.


Bereits während seiner Ausbildung in der Akademie des FC Sion wurde Bastien Toma mit Lobeshymnen überschüttet. Das grosse Potential des kleingewachsenen, spielfreudigen Jungen war nicht zu übersehen. Paolo Tramezzani beförderte Toma im Sommer 2017 schliesslich in die erste Mannschaft, wo er sich alsbald unersetzbar machte. Weniger als fünf Monate nach seinem ersten Einsatz erzielte er sein erstes Tor in der der Super League. Der gebürtige Sittener stieg im Nu zu einer Mischung aus Identifikationsfigur und Hoffnungsträger auf, konnte die notorische sportliche Misere seines Heimatvereins aber nicht im Alleingang beenden.


Ein Ballzauberer erobert die Schweiz


Toma fällt in der Super League aber weniger durch seine Tore auf, als vielmehr durch seine spielerischen Qualitäten. Der Schweizerisch-Kosovarische Doppelbürger verfügt über eine aussergewöhnliche Spielübersicht und schier unaufhaltsamen Spielwitz. Dies, gepaart mit feiner Technik und magistralem Spielverständnis, hob ihn schnell von seiner Konkurrenz ab. Toma erntete stets Applaus für seine herausragenden Pässe in die Schnittstellen. Immer wieder nahm er ganze gegnerische Abwehrreihen mit seinen klugen Zuspielen auseinander. So auch am 7. Oktober 2018, als Toma im Spiel gegen Neuchâtel Xamax erstmals internationale Bekanntheit erlangte. Mit einem genialen Pass aus dem Nichts setzte er nicht weniger als neun (!) gegnerische Spieler Schachmatt, ehe Teamkollege Ermir Lenjani das Zuspiel veredelte. Bis heute gelten der Assist und Szenen wie diese als Markenzeichen Tomas. Das Video ging um die Welt und der junge Walliser landete auf dem Radar grösserer europäischen Vereine.




Nach mehr als 90 Spielen im Trikot des FC Sion und 10 erzielten Treffern, beschloss Toma im letzten Spätsommer den Sprung ins Ausland zu wagen. Obwohl sein Name in der Bundesliga zirkulierte, ging der technisch begabte Spielmacher bekanntlich einen anderen Weg und schloss sich dem belgischen Topklub KRC Genk an. Sion nahm mit seinem Juwel rund 3,5 Mio ein, womit er es in die Top 10 der Walliser Rekordverkäufe schaffte. In Genk waren die Erwartungen an den quirligen Kreativkopf sehr gross – den Vorschusslorbeeren konnte er bis dato allerdings kaum gerecht werden


"Genk ist der ideale Klub, um mich persönlich weiterzuentwickeln." Bastien Toma zeigte sich nach seiner Unterschrift von seiner Vereinswahl überzeugt.

Neben der Akklimatisierung an eine neue Liga, musste sich Toma auch an die belgischen Hügel gewöhnen, die sich doch sehr von den gewohnten Walliser Bergen unterscheiden. Nicht nur in puncto natürlicher Begebenheiten war der 22-Jährige aber mit neuen Eindrücken konfrontiert: Die belgische Jupiler Pro League geniesst zwar einen guten Ruf als Entwicklungsliga, ist jedoch auch ein deutlich körperbetonteres Championnat, das nicht umsonst als "kleiner Bruder" der Ligue 1 gilt. Und Toma hatte sogleich zu kämpfen: Bei seinem zweiten Startelfeinsatz flog er mit einer glatten roten Karte vom Platz und bekundete danach Mühe, sich im Team festzuspielen. Am Ende seiner Debütsaison standen immerhin 21 Einsätze und der Gewinn des belgischen Pokals zu Buche, insgesamt glückten ihm zwei Tore und eine Vorlage. Auf Papier eine akzeptable Bilanz, von der er nun in seinem zweiten Jahr weit weg ist.



Die schwierige Phase der Bestätigung


Es ist bekannt, dass das Bestätigen seiner Leistung am schwierigsten ist, wenn man bereits in frühen Karrierephasen geglänzt hat und den Ruf eines besonderen Talents geniesst. Trotz einer schwierigen ersten Saison in Belgien, lieferte Toma an der U21-EM im März 2021 mit der Schweiz ein starkes Turnier ab. Als Fixpunkt der U21-Nati sorgte er mit kreativen Ideen, Ballsicherheit und Pressingresitenz für offensive Glanzpunkte und die Balance im Mittelfeld. Nach seinen tollen Auftritten an dieser Endrunde, musste er sich in Genk wieder auf die Bank setzen. An seinem Status als Ergänzungsspieler hat sich auch in dieser Saison nichts geändert, vielmehr ist seine Spielzeit durch neue Konkurrenz im Zentrum weiter geschrumpft. Seit August diesen Jahres kam er wettbewerbsübergreifend zu gerademal zehn Einsätzen, zwei davon in der Europa League.


Wie weiter also? In der Gunst von Coach John van de Brom steht Toma offensichtlich nicht. Vertraglich wäre er noch bis 2024 an Genk gebunden. Aufgrund eines Überangebots auf seiner Position ist nicht damit zu rechnen, dass er in naher Zukunft eine gewichtige Rolle einnehmen wird. Vielleicht würde sich im Winter ja eine Leihe anbieten, denn ein Spieler mit seinen Anlagen auf der Bank versauern zu lassen, ist schlichtweg Verschwendung.


In der Vergangenheit galt Toma stets als zukünftiger Anwärter auf die A-Nationalmannschaft. Da er nun aber ein wenig vom Radar verschwunden ist, ist das Thema Nati aktuell weit weg. Wie die konstante Nichtberücksichtigung von Michael Frey zeigt, scheint die belgische Liga in den Augen von Murat Yakin sowieso keinen allzu grossen Stellenwert zu geniessen. Darüber hinaus ist die Konkurrenz auf seiner Position auch hier sehr gross: Mit Zakaria, Xhaka, Freuler, Sow, Aebischer, Frei, Imeri oder gar Edimilson Fernandes dürften zahlreiche Spieler vor ihm stehen. Möglich, dass dies den Sittener dazu bewegt, sich für den Kosovo zu entscheiden, just wie es kürzlich Toni Domgjoni getan hat. Angesichts seiner grossen fussballerischen Qualitäten wäre das für die Schweiz unbestritten ein grosser Verlust...







Version française:

Bastien Toma, du talent à revendre

Le jeune Valaisan joue depuis une année au sein du KRC Genk en première division belge. Un choix courageux qui illustre l’état d’esprit du talentueux milieu de terrain suisse. Retour sur son parcours et décryptage de ses perspectives.


Après un parcours junior très prometteur au sein de l’académie du FC Sion, Bastien Toma se retrouve propulsé par Paolo Tramezzani en première équipe de son canton d’origine. Né à Sion et double national helvético-kosovar, le milieu de terrain va très vite montrer son talent et ses capacités chez les rouges et blancs. Moins de cinq mois après sa première titularisation, il marque son premier but contre le FC Zürich en championnat de Super League.


Une vision du jeu magistrale

Mais le Sédunois ne se fait pas seulement remarquer par ses buts. Il a aussi et surtout une vision du jeu hors du commun. C’est d’ailleurs la qualité principale de Toma qui brille à mi-terrain par sa technique et sa vision du jeu. Loué pour ses passes entre les lignes et décisives, il se révélera réellement aux yeux du grand public le 7 octobre 2018 lors d’un match contre Neuchâtel Xamax. Ce jour-là, il se défait de pas moins de neuf joueurs adverses en adressant une passe venue d’ailleurs pour son coéquipier Lenjani. Un assist et une action qui restent encore comme l’une de ses marques de fabrique. La vidéo fait le tour du monde et Toma est dans le viseur des clubs européens.



Après plus de 90 parties sous le maillot du FC Sion pour 10 buts marqués, Toma décide de faire le saut à l’étranger. Alors que son nom circule avec insistance en Bundesliga, Bastien Toma n’effectuera pas ce choix. Le monde du football est frappé par la pandémie du Covid et le mercato souffre de cette situation. Bastien Toma, sûr de son choix, prend un virage qui l’amène tout droit en Belgique. Une volonté de sortir de sa zone de confort et de se mettre en danger avec un choix quelque peu surprenant. Vendu pour plus de 3,5 Mio par Christian Constantin au club du KRC Genk, les attentes sont grandes pour l’international espoir suisse.


« Genk, le club idéal pour continuer à grandir. » Bastien Toma convaincu de son choix lors de sa signature en Belgique

Outre l’acclimatation à un nouveau championnat, Bastien Toma doit aussi s’habituer aux collines belges si différentes des montagnes valaisannes. Un nouvel environnement qui s’ajoute au fait que le joueur rejoint un championnat plus physique et qui a pour réputation d’être le « petit frère » de la Ligue 1. Pas de quoi coller à son profil au premier abord. Après cinq mois, il réussit son premier but pour sa nouvelle équipe et arrive à un total de 22 apparitions dont 12 titularisations (2 buts) dans sa première saison. Une première saison encourageante pour le milieu de terrain international espoir. Néanmoins, la suite de l’aventure va se compliquer.



La difficile confirmation


C’est bien connu, le plus dur est de confirmer lorsque l’on a brillé à ses débuts et que l’on a la réputation d’avoir du talent. Après sa participation à l’Euro des U21 en mars 2021 avec la Suisse, sa fin de saison et sa préparation d’été vont être plus difficiles. Une situation qui va l’amener à se retrouver scotché sur le banc voire envoyé en tribune. Avec 2 apparitions récentes en Europa League, il a toutefois reçu un peu de temps de jeu du nouvel entraîneur de Genk. Assez pour se relever ? On l’espère car sans y parvenir, le Valaisan se verrait contraint de rebondir ailleurs.


Brillant avec l’équipe de Suisse espoir, Toma n’a pour l’instant pas encore montré qu’il était capable de faire le grand saut dans l’équipe nationale A. Disparu des radars, le choix du valaisan peut être remis en question. En témoigne la non-sélection récente de Michael Frey, le championnat belge ne semble pas avoir la côte aux yeux de Murat Yakin. De plus, la concurrence à son poste est importante. Avec Zakaria, Xhaka, Freuler, Sow, Aebischer ou même Edimilson Fernandes, Bastien Toma sait qu’il doit encore progresser. De quoi pousser le Sédunois à choisir le Kosovo ? On peut l’imaginer, les récents cas Bajrami et Domgjoni peuvent lui donner des idées.




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